Sozialpädagoge in Ausbildung im Blickfeld einer Ausbildnerin 12 | 52

Woche 12: Erlebnisorientierte Alltagsgestaltung: Reflexionen von Ivo Reich zum Kanulager der WG Tilia

Nach dem erlebnisorientierten Kanulager macht sich Ivo Reich Gedanken zur Nachwirkung dieses Erlebnisses.

Er betont, dass es auf keinen Fall um Event-Hascherei bzw. „Happiness-Kultur“ gehe, sondern um das gemeinsame Ringen um tragfähige Beziehungen, das Knüpfen nachhaltiger Erlebnisse.

In der Sozialen Arbeit haben wir es ja meist mit Begriffen zu tun, die menschliche Werte symbolisieren: Beziehung, Vertrauen, Respekt, Kooperation, Nachhaltigkeit – alles Begriffe, die sich nicht messen, und auch nicht eindeutig definieren lassen. Es sind in diesen Begriffen Werte verborgen, die es zu entschlüsseln gilt mittels Reflexion und im gemeinsamen Austausch. Auch die Wirkung und der Erfolg von Erlebnissen lassen sich nicht direkt messen. Wirkung und Erfolg, sind aber spür- und erzählbar.  Im Projekt 365 des Betula erzählen viele Menschen ihre Geschichten, und die wirken auf jene, die sie selber erleben, sich erzählen hören und auf Menschen, die diese Geschichten hören und ihre eigenen Geschichten dazu erinnern.

Ivo Reich erzählt die Geschichte  der drei Tage Kanuerlebnis:

Als sehr zentral betont Ivo die Wirkung der Gruppe als Lerngemeinschaft. Das grösste Erfolgserlebnis war das gemeinsame Funktionieren, indem wildes Wasser bewältigt werden musste. Es war ein „Teamspirit“ spürbar, das Gefühl des „Miteinander ans Ziel zu kommen, man wächst zusammen, jeder muss einen Beitrag leisten. Kleine Schritte sind notwendig, um das Ziel zu erreichen.“

Die Forschung tut sich eher schwer damit, die nachhaltige Wirkung solcher Erlebnisse zu „beweisen“. Das ist auch gut so – denn wenn wir überzeugt sind, dass diese Erlebnisse nachhaltig wirken, dann tun sie es auch. Wie könnte man es schöner ausdrücken als Ivo Reich, wenn er zum Schluss sagt: „Man kann sich als Teil erleben, es entsteht ein Gefühl von Daheim sein, Geborgenheit, es wird einem auch als Sozialpädagogen warm ums Herz…“

Solche intensive Erfahrungen wirken in den Alltag hinein. Wir können die Wirkung nachhaltig sichern, indem wir im „normalen“ Alltag Anker setzen im Sinne von: Bilder wieder aufleben lassen, sich gelegentlich die gemeinsam erlebten Geschichten wieder zu erzählen und solche gemeinsamen Erlebnisse gelegentlich und kontinuierlich zu wiederholen.

Rosmarie Arnold, Dozentin FHS

1 Kommentar zu „Sozialpädagoge in Ausbildung im Blickfeld einer Ausbildnerin 12 | 52“

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