Omas und Opas sind unsere Mütter und Väter

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …

Nun ist es da, das Corona-Virus.

Der Bund und das BAG haben klare Richtlinien herausgearbeitet, an die man sich halten soll. Diese sind – ganz nüchtern und frei von Panikmacherei – beispielsweise die Hände gründlich zu waschen, Abstand zu älteren Mitmenschen zu halten oder in die Ellbeuge zu niesen.

Kann man, wie ich, zu jeder Tageszeit einkaufen gehen, würde sich das BAG die Haare raufen, ob den Szenarien, die sich dort abspielen.

Hustende Rentner und Rentnerinnen umarmen sich vor dem Gemüseregal – man hat sich ja so lange nicht mehr gesehen!

Mit der Hand vor dem Mund wird gehustet, prompt langt man danach zu den frischen Äpfeln – die, ja genau, danach nicht mehr ganz so frisch sind.

Niesen über den Gurken – warum auch nicht?

Abstand an den Kassen? Weit gefehlt. Da habe ich mit Kinderwagen von „Natur aus“ eine grössere Knautschzone.

Auf dem Heimweg frage ich mich, woran es liegt, dass sich niemand oder nur wenige um die Richtlinien kümmern. Oder ob das eine Momentaufnahme war und vor und nach meinem Besuch im Einkaufszentrum alles „vorschriftsgemäss läuft“.

Vielleicht liegt es daran, dass die Schweiz und ihre Bewohnerinnen und Bewohner kein krisengeschütteltes Land sind. Und somit vielleicht die Behörden und deren Anweisungen nicht ganz so ernst nehmen.

Vielleicht liegt es daran, dass viele denken, es werde gehypt und übertrieben.

Vielleicht liegt es daran, dass viele denken „mir macht so ein Virus eh nichts aus – ich gehöre nicht mal zur Risikogruppe“.

Vielleicht. Vielleicht gibt es andere Gründe.

Vielleicht sollten wir uns jedoch alle mal solidarisch zeigen und unsere Mütter, Väter, Omas und Opas schützen. Denn man lacht wahrscheinlich so lange, bis man selbst betroffen ist. Und das meist nicht nur bei einer Pandemie, sondern auch noch bei ganz vielen anderen Dingen.

Und falls im Nachhinein alles übertrieben war: seien wir doch einfach froh.

„Man kann und darf wohl sein eigenes Leben für eine Sache riskieren, aber nie das Leben eines anderen.“ – Karl Raimund Popper, österreichisch-britischer Philosoph

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