Sozialpädagoge in Ausbildung im Blickfeld einer Ausbildnerin 50 | 52

50/52: Und was sagt der Politiker dazu? Im Gespräch mit Stadtrat Peter Höltschi. Eine soziale Organisation kann auch ein Gewinn für eine Gemeinde sein.

Herr Höltschi nennt aus der Sicht der Gemeindepolitik verschiedene Aspekte, welche dem Betula zu einer besonderen Position in Romanshorn verhelfen:

  • Es ist die Vielfalt von Bewohner/innen und  Mitarbeitenden, welche Romanshorn reicher machen, einerseits Bewohner/innen, die besonders, zum Teil etwas speziell sind  – andererseits Betreuer/innen, Menschen, die in Romanshorn daheim sind, Kontakte haben und pflegen zur Gemeinde.
  • Dann sind es die kulturellen Anlässe, an denen Romanshorn teilhaben kann, die Gegenseitigkeit der Zusammenarbeit, welche als gut erlebt wird.
  • Professionelle Unterstützung braucht es mehr denn je in den immer enger werdenden Strukturen; je enger diese sind, umso schwieriger wird es für Betroffene und Beteiligte.
  • Das Wichtigste ist der politische Wille, der von Kontakten und Netzwerken lebt.
  • Es lohnt sich auch ökonomisch, wenn man Netzwerke pflegt, weil man gegenseitig von den Investitionen in sozialer und kultureller Hinsicht profitieren kann.
  • Es kann auch ein gutes Zeichen sein, wenn die Organisation nicht immer im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, dies zeugt auch von einer guten Führung und Normalität.

Peter Höltschi hat so mit seinen aufgezeigten Themen eine Art Ressourcencheck durchgeführt, wie dies eine sozialräumlich orientierte Vorgehensweise vorschlagen würde, zum Beispiel:

Der Ressourcencheck nutzt das Wissen, das in Netzwerken steckt, um die Stärken und Kompetenzen einer Organisation und ihres Umfeldes aufzudecken. Die Organisation lädt andere Organisationen und Menschen ein zu einer Ressourcensammlung.

Sie ermittelt

Das Soziale Kapital …

  • Beziehungen im Inneren, zum Beispiel Führungs-,Teamkultur, Leitbilder
  • Beziehungen zum direkten Umfeld: Eltern, Nachbarn,
  • Beziehungen zum Freundeskreis
  • Beziehungen im Sozialen Nahraum: Ort, Gemeinde, Nachbarschaft

… Das ökonomische Kapital:

  • Die klassische Sicht vom Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben
  • Materielle Unterstützungsnetze
  • Ökonomie des Netzwerkes, politischer Wille
  • Zugang, Kontakte zu ökonomischen Ressourcen
  • Gelegenheiten zum Mobilisieren von ökonomischen Ressourcen erkennen und nutzen

…Die infrastrukturellen Ressourcen:

  • Einkaufsmöglichkeiten vor Ort
  • Dienstleistungsnetz im sozialen Nahraum: Arzt, Coiffeur, …
  • Bildung, Ausbildung, Schule
  • Arbeitsplätze
  • Öffentlicher Verkehr
  • Orte des kulturellen Austausches, Treffpunkte, Kommunikationsorte

(vgl. Früchtel/Budde/Cyprian, 2010, Sozialer Raum und Soziale Arbeit, vs Verlag, S. 61 ff)

Rosmarie Arnold, Dozentin FHS

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