Abwechselnd im Sekundentakt

Veränderungen. Sie kommen erwartet, geplant oder unerwartet. Sie werden sehnsüchtig erwartet oder gemieden. Sie machen Freude und Hoffnung oder Angst und Panik.

Von Karin Morgenthaler

Haben Sie’s gemerkt? Dass so lange kein Blog mehr aufgeschaltet wurde, war anders. Eine Veränderung quasi. Darum möchte ich heute gerne über Veränderungen schreiben.

Frage ich den Duden, spuckt jener Folgendes aus:

  1. Das Verändern
  2. Das Sichverändern, das Anderswerden
  3. Ergebnis einer Veränderung
  4. (selten) das Sichverändern; Wechsel der beruflichen Stellung

Auch einige Synonyme kennt der Duden zum Wort „Veränderung“:

Umschwung, Umstellung, Wandel, Wechsel, Wende, Wendung.

Der Mensch verändert sich, ob er dies nun will oder nicht. Sei es mit den Lebensjahren, den Lebensumständen, dem Arbeitsleben oder der Pensionierung. Zwangsläufig treten immer wieder Veränderungen in unser Leben, die wir meistern müssen. Jede Veränderung prägt und fordert uns heraus. Sei es, das erste Mal alleine in den Kindergarten zu laufen. Oder in die Oberstufe zu wechseln und somit (vermeintlich) erwachsen zu sein. Den ersten Tag im Betrieb der Lehrstelle. Die erste Stelle als Ausgebildete/r. Mutter oder Vater werden. Pensioniert werden und plötzlich so viel Zeit zu haben. Jedes Lebensalter beherbergt eine Unmenge an Veränderungen.

Veränderungen können einem Freude bereiten, oder aber Angst machen, oder beides zusammen. Abwechselnd im Sekundentakt. Das ist völlig normal. Alles, was neu ist, ist ungewiss, unbekannt und fremd. Man kann auf keine bekannten Mechanismen zurückgreifen, hat noch keine Strategien entwickelt oder noch nicht die Erfahrung gemacht, dass der Ablauf so und so sein wird, oder dies oder jenes hilfreich sein könnte in dieser neuen Situation.

Natürlich gibt es Veränderungen, die einem längerfristig herausfordern, vielleicht sogar aus der Bahn werfen. Das möchte ich weder ausblenden, noch kleinreden, noch bagatellisieren. Jedoch – und das ist rein meine eigene, persönliche Erfahrung – sind Veränderungen in der Regel etwas Positives. Zeigt es doch, dass wir uns entwickeln, weitergehen statt stehenbleiben. Solche Veränderungen müssen nicht immer so riesig sein, wie beispielsweise eine Familie zu gründen oder auszuwandern. Nein. Sie können im ganz Kleinen stattfinden – und sind deswegen nicht weniger bedeutsam.

Ich sehe das beispielsweise in meinem Alltag hier im Betula. Eine Veränderung muss nicht immer so gross sein, dass jemand vom Wohnheim in das Betreute Wohnen wechselt. Sie kann auch im Kleinen stattfinden und für Aussenstehende kaum sichtbar sein. Beispielsweise, wenn jemand – statt wie bisher einmal pro Woche pünktlich – nun zweimal pünktlich zum Essen erscheint.

So oder so: Veränderungen zeugen vom Leben, von Entwicklung und vom „Mensch sein“. Feiern wir also die Veränderungen und freuen uns, dass wir uns bewegen. Auch wenn sie uns Angst machen oder uns im Ungewissen lassen: sind nicht schon wahnsinnig viele Veränderungen in unserem Leben gut und zufriedenstellend ausgegangen?

„Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.“ – Christian Morgenstern, deutscher Dichter, Schrifsteller und Übersetzer

2 Kommentare zu „Abwechselnd im Sekundentakt“

  1. Aus dieser Sichtweite habe ich es noch gar nicht betrachtet,…

    Wenn ich in die nächste Sackgasse “ Veränderung “ ankomme, dann werde ich mich gern an diesen Beitrag erinnern.

    Vielleicht hilft es mir ja,…

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