Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …
Haben Sie’s gewusst? Am 24. Mai war der «Tag der Nachbarn». Ziel dieses Tages ist, laut Homepage der Initianten, die «gutnachbarschaftlichen Beziehungen aktiv zu pflegen und so zur Steigerung der Wohnqualität jedes Einzelnen beizutragen». Reinste Sozialraumarbeit!
In einem Umfeld zu leben, in dem man die Leute um sich herum kennt, erhöht die Lebensqualität enorm. Ja, natürlich: wenn ich heute, im Jahr 2019 den Fuss breche und unmobil bin, helfen mir Pizza Lieferdienste, Döner bis vor die Haustüre oder Lebensmittellieferanten gut und gerne aus. Von A wie Abwaschmittel bis Z wie Zuckerwatte kann ich alles online nach Hause bestellen. Was fehlt, ist dann vielleicht ein keiner Schwatz, die Frage: «Wie geht es dir?», Hilfe, um die eingekauften Dinge an ihren Platz zu verstauen, ein aufmunterndes Schulterklopfen. Und dies ist nur ein kleines Beispiel, wie wichtig Nachbarn sein können und eben sind.
In einer Zeit, in der es so schnelllebig ist, dass selbst das Internet manchmal nicht mehr mithält, tut es gut, irgendwo «seinen» Platz zu haben. Gegrüsst zu werden, während «draussen» in der weiten Welt alles so anonym ist wie nie zuvor.
Dass es so einen Tag gibt, zeigt, wie wichtig der Sozialraum ist. Und es zeigt, wie wichtig ein Sozialraum ist, den man unkompliziert betreten kann. Nämlich gleich nebenan im Garten, der Küche, ja sogar im Flur des Nachbarn. Und dementsprechend unkompliziert kann man sich auch wieder verabschieden.
Ja, so ein Sozialraum ist etwas Tolles. Und nicht mal halb so kompliziert wie der Name anmuten lässt.
«Tag der Nachbarn».
Schön, dass es so einen Tag gibt.
Schade, dass es so einen Tag extra geben muss.
«Gute Nachbarn sind ein echter Schatz.» – Sprichwort aus Ungarn