Sozialpädagoge in Ausbildung im Blickfeld einer Ausbildnerin 1 | 52

Ivo Reich ist Neueinsteiger in Ausbildung und Beruf Sozialpädagogik auf FH-Niveau. Er schildert in dieser Filmsequenz einleuchtend, wie er nach der Optikerlehre zuerst gewisse Schwellenängste und  Befürchtungen hatte, wieder in eine Ausbildung einzusteigen und fragte sich, ob er den Anforderungen der Ausbildung gerecht werden könne. Es hat sich für ihn aber schnell gezeigt, dass der Entscheid richtig und die Hürde des Einstiegs eine bereichernde Erfahrung  und Herausforderung ist.

Neueinsteiger haben die Chance des neuen und zum Teil noch unverstellten Blicks; der berufliche und lernende Blick ist noch wenig getrübt durch jahrelange Routine und Gewöhnung, mit den dazu gehörenden, alltags- und routinebedingten blinden Flecken. Wenn eine Organisation diese Chance bewusst nutzt, erhält sie oft einen wertvollen Spiegel auf ihr Alltagsgeschäft, kann Risiken und Potentiale selber wieder mit neuen Augen entdecken.

Ein weiterer Aspekt in diesem Film ist mir als Ausbildnerin durch diesen kleinen Einblick in den Alltag eines Sozialpädagogen wieder einmal bewusst geworden:  der Aspekt der Sozialisierung in einen Beruf und die damit verbundenen Fragen nach Entwicklung der Identität: Ivo Reich beschreibt eindrücklich, wie man seine eigenen Bilder vom Beruf und Berufsalltag mit jenen der Aussenwelt zu verbinden versucht: er orientiert sich in seinem Verständnis von seinen Aufgaben zunächst an ein paar griffigen und gut nachvollziehbaren Kernsätzen der Organisation: Gegen aussen, um sich mitzuteilen, und um gängigen Vorteilen begegnen zu können, ist es wichtig, ein paar griffige Sätze bereit zu haben, um zu erklären, was das Tätigkeitsgebiet genau beinhaltet;. So beschreibt  Ivo Reich in nachvollziehbarer Kürze, welches seine Funktionen in der täglichen Arbeit sind: Unterstützung bieten, Menschen nicht einfach abzuschieben, fördern und fordern, um den Menschen in seinem Weg zur Selbständigkeit zu unterstützen.

Einem gängigen Klischee kommt Ivo schnell zuvor, indem er betont, dass er nicht einfach der Liebe, Nette sei, dass er versuche, sich selber zu sein, seine kritische Natur in die Arbeit einzubringen. Für uns alle, die wir je in den sozialpädagogischen Arbeitsfeldern mit den sogenannten „Birkenstock“- und „Gutmenschen“ – Zuschreibungen konfrontiert waren, ist Ivo‘s Hervorhebung dieses Aspektes eindeutig nachvollziehbar.

Ivo Reich betont im Trailer die Wichtigkeit, Vertrauen aufzubauen. Aber davon mehr in einem der folgenden Blogs

Rosmarie Arnold, Dozentin FHS

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