Woche 2: Wir sind ein fittes Team
Ivo Reich beschreibt mit sichtlicher Begeisterung seine Beteiligung am Betula-Projekt „bike to work“, hat sich extra dafür ein cooles Velo gekauft. Die Identität, die sich die Organisation in diesem Punkt (Sportlichkeit) gibt, trifft sich offensichtlich mit einiger Übereinstimmung mit den Bedürfnissen von Ivo. Es gibt auch noch weitere Überschneidungen, wo sich der Mitarbeiter bezüglich eigener Interessen / Bedürfnisse in einem hohen Grad mit der Organisation identifizieren kann:
„Ist jetzt dann glaub meine fünfte Weiterbildung in zwei Monaten; habe glaub‘ in meiner ganzen Arbeitstätigkeit noch nicht so viele Weiterbildungen gemacht.“
Ivo Reich bezieht sich hier auf die Anforderung einer professionellen Organisation, welche der Teamentwicklung und der Bildung der Mitarbeitenden einen sehr hohen Wert gibt. Dies bedeutet für den einzelnen Mitarbeitenden, wie man das in diesem Beitrag zwischen den Zeilen heraus hört, eine hohe Disziplin für die Teilnahme an den Tilia-Dienstagssitzungen – einen Gewinn für die eigene Entwicklung von beruflicher Kompetenz, aber auch Verzicht – wenn es darum geht, zwischen Open – Air („welches einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert“) und dem Stutz-Abend, wo es darum geht, sich für die (hier: finanziellen) Interessen der Organisation einzusetzen – zugunsten der Angehörigen der Organisation. Allerdings wird man dann auch belohnt durch ein Setting, welches einem für die Arbeit auch Lust macht: draussen, an einem grossen Tisch in Gesellschaft essen, grillieren können, das Zusammensein mit Mitarbeitenden und Bewohner/innen zu geniessen, Lebensqualität pur…
Durch diesen ganzen Beitrag zieht sich somit das Spannungsfeld zwischen Interessen bzw. Identität der Organisation und eigenen, privaten Interessen; immer aber wird deutlich, dass es hier eine grosse Schnittmenge gibt zwischen Geben und Nehmen von beiden Seiten.
Rosmarie Arnold, Dozentin FHS