Eine kurze Reise in die Vergangenheit.

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …

Heute möchte ich Sie mitnehmen. Mitnehmen auf eine kurze Reise in die Vergangenheit. Sind Sie bereit? Dann kann es losgehen!

Ich möchte mit Ihnen zurück in das Jahr 1989; ein hochspannendes Jahr! Weshalb? Nun, deshalb:

  • Eine Million Menschen bilden eine über 600 Kilometer lange Kette (von Reval über Riga nach Vilnius), um für die Unabhängigkeit der baltischenStaaten zu demonstrieren
  • Ungarn öffnet seine Grenze zu Österreich, Deutsche aus der DDR gelangen hier in den Westen
  • Das Brandenburger Tor in Berlin wird 28 Jahre nach dem Bau der Mauer wieder geöffnet
  • In Ägyptenwird eine 4400 Jahre alte Mumie in der Cheops-Pyramide gefunden
  • Zwei Ostweizer gründen eine Institution für Erwachsene mit psychischen Erkrankungen in Romanshorn
  • Daniel Radcliffe, späterer Harry Potter wird geboren
  • Nirvana veröffentlicht ihr Album «Bleach»
  • Der Film zurück in die Zukunft II wird veröffentlicht

Die Liste würde fast endlos weitergehen!

Doch, Moment mal. Irgendwas an dieser Liste war doch speziell? Klar, dass Harry Potter nun schon 30 Jahre alt ist, wirkt fast unglaublich – hat man doch das Jungengesicht vom ersten Film noch im Kopf. Doch das habe ich nicht gemeint.

Vielmehr meinte ich, dass vor 30 Jahren zwei junge Männer aus der Ostschweiz eine Institution gegründet haben. Und ja, Sie nehmen richtig an, es handelt sich um das Betula. Das Betula feiert dieses Jahr 3 Jahrzehnte Bestehen. Vor 30 Jahren, als das Ende des Kalten Krieges eingeleitet wurde, als politische Umwälzungen spürbar waren, Menschen auf die Strasse gingen, die Berliner Mauer gefallen ist, eine Untersuchungskommission den Fichenskandal genauer überprüfte und so weiter und so fort. In solch wirren Zeiten, Zeiten des Umbruchs, der Neuerung, aber vielleicht auch der Angst, was wohl noch alles kommen wird, fassten sich zwei Männer also ein Herz und gründeten das Betula.

Und – ich selber kann es wenig bestätigen, da ich noch zu jung war, um alles mitzuschneiden – die Wirrungen und Irrungen, Ängste, Skandale wurden wahrlich nicht weniger in diesen 30 Jahren. Doch das Betula blieb bestehen. Ja, konnte sogar vergrössert, werden und mehr Menschen ein Sprungbrett, zurück zur «Normalität», was auch immer das heissen mag, zu bieten. Eine Zwischenstation, nach einem Klinikaufenthalt beispielsweise, um den Übergang in eine eigene Wohnung zu ermöglichen. Oder als vorübergehendes Zuhause während einer IV-gestützten Ausbildung. Oder, oder, oder. Die Liste hier ist ebenfalls sehr lang!

Und so wirkt es fast, als ob das Betula, eingebettet in Romanshorn, standhaft und fast ein wenig stur, die manchmal kalten, manchmal wirschen Wellen über sich ergehen lässt. Die Stürme, die sich aufbauen und mit Donnergebrüll herniederprasseln, stoisch erträgt, vielleicht hie und da einen Dachziegel reparieren muss, ansonsten jedoch unbeschadet alles erduldet.

Und so wünsche ich dem Betula von Herzen, auch die (mindestens) nächsten 30 Jahre so vital, schwungvoll und entspannt, jedoch nicht minder innovativ, meistern zu können! Ich für meinen Teil bin gespannt, was Wikipedia und weitere Quellen im Jahre 2049 auflisten – vielleicht das 60-jährige Bestehen des Betula?

«Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur.» – Max Frisch, schweizer Schriftsteller

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