Menschen nicht einfach alleine lassen

Wie ich schon einige Male beschrieben habe und Ihnen vielleicht auch schon aufgefallen ist: ich lasse mich gerne inspirieren: Von Begegnungen, von Gesprächen, oder von der Kolumne von Rosmarie Arnold. Vielen Dank an dieser Stelle für all die Diskussionen und die – vielleicht Ihnen unbewusste – Inspiration für Blogs.

Rosmarie Arnold hat in ihrer letzten Kolumne geschrieben „Menschen nicht einfach allein lassen(…)“. Und an diesem Satz bleibe ich nun also hängen. Oftmals lesen sich Texte beiläufig, ja fast wie von alleine. Und ich bin jemand der beiläufig Gesagtes sehr mag, denn oftmals verbirgt sich in diesem fast schon nebensächlich anmutend Gesagtem viel Aussagekraft und Wichtiges. Texte und Artikel lese ich meist mehrmals, und erfahrungsgemäss bleibt mein Blick an der gleichen Stelle „kleben“.

Menschen nicht einfach alleine lassen.

Jemanden einfach alleine lassen – zumindest mir stellt sich ein flaues Gefühl ein, wenn ich mir dies überlege. Nicht nur wegen dem „blossen“ Zustand, jemanden alleine zu lassen. Nein, auch das „einfach“ beschäftigt mich. Einfach und nicht schwierig. Jemanden schlicht, leicht alleine lassen. Worte haben solch eine grosse Kraft, das fasziniert mich und darum harre ich auf diesem „einfach“.

Oh ja, ich sehe ein, dass es für einige Projekte oder geplante Veränderungen eben einfacher, sprich leichter ist, etwas im Büro zu planen und die Menschen dann vor vollendete Tatsachen zu stellen und sie eben alleine mit den Resultaten zu lassen. Doch meiner Meinung nach geht das in die verkehrte Richtung. Menschen mit einbeziehen, sie teilhaben lassen, sie nach ihrer Meinung und nach den Wünschen fragen. Mit den Menschen etwas bewegen oder erschaffen, etwas Neues planen und erarbeiten oder wie Rosmarie Arnold sagt: Räume schaffen, um Kompetenzen auszutauschen.

Die sozialraumorientierte Arbeit – wie Sie sicher bereits wissen – tut genau dies. Es ist ein Miteinbeziehen und nicht ein „über die Köpfe hinweg entscheiden“. Es geht darum, die Personen zu erreichen, sie persönlich abzuholen und mit ihnen in einen Dialog zu gehen. Ist dies nicht viel sinnbringender, als umgekehrt?

Menschen nicht einfach alleine lassen.

Einsamkeit und Vereinsamung – Schlagwörter der heutigen Zeit. Zwar durch digitale Medien verbunden und vielleicht mit mehreren hundert „Freunden“ auf Facebook, Twitter, oder was es sonst noch alles gibt. Nichts desto trotz wird je länger je mehr festgestellt, dass die „realen“ Kontakte, die eins zu eins Begegnungen fehlen – was auch tausend Internetfreunde nicht wettmachen können.

Eine Möglichkeit, richtige Kontakte zu knüpfen und reale Menschen zu treffen, ist das SOAB-Projekt vom Betula. Ressourcen können ausgetauscht, Wissen kann weitergegeben und nebenbei können neue Menschen kennen gelernt werden. Alle Informationen zum Projekt „meins für dich für uns“ finden Sie auf https://www.betula.ch/meins-fuer-dich-fuer-uns.html. Die Ressourcenlandkarte dazu finden Sie auf www.meinsfuerdichfueruns.ch Verbinden wir uns einfach – schliessen wir uns einfach zusammen und lassen wir es zu, einfach gemeinsam etwas zu bewegen. Einfach im Sinne von „mit hoffentlich grosser Leichtigkeit“.

„Wenn wir es uns einfach machen wollen, sagen wir einfach: das ist ziemlich kompliziert“ –Ernst Ferstl, österreichischer Schriftsteller

Karin Morgenthaler

inklusionsdarstellung

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