Wo in der grössten Not die Türen offenstehen

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin,  Mama, Bloggerin, …

«Die Zukunft sind Kinder und zwar sie allein.» – Karin Jäckel, deutsche Buchautorin

Ja, dieses Mal beginnt dieser Blog mit einem Zitat, statt wie üblich, mit einem zu enden. Weshalb? Weil es keinen besseren Satz, keine bessere Einleitung, keinen passenderen Beginn gibt für das heutige Thema.

Kinder.

Oh nein, sie müssen jetzt keine Angst haben, dass ich einen Erfahrungsbericht über Windeln, Brei, Zwiebeln neben dem Kinderbettchen oder durchzechte Nächte schreibe.

Liest man sich ein in die Homepage von beispielsweise Pro Juventute, stolpert man zwangsläufig über das Thema: Kinder- und Jungendburnout. Nach der Schule geht’s ab in das Yoga, Frühenglisch, zum Fussball, den Schwimmunterricht und zur chinesischen Literatur. Freizeit? Ist verplant. Freies Spiel? Selten bis nie.

Liest man in der Zeitung, sind jene ziemlich voll mit Klimastreiks. Schüler streiken die Schule, um für das Klima und gegen die Umweltverschmutzung zu demonstrieren. Sanktionen? Aber sicher! Fernbleiben des Unterrichts wird wie gehabt «bestraft», ob nun fürs Klima demonstriert wird oder nicht.

Schaut man sich um, werden Plätze, um als Jugendliche “abzuhängen”,  immer rarer. «Zu laut» ist sie, die Jugend. Die Skateboards sind störend, die Musik mehr als aufgedreht. Also: weg von den öffentlichen Plätzen. Wohin? Daran wird selten gedacht.

Schön, wenn Kinder und Jugendliche in dieser manchmal sehr konservativen Welt einen Platz haben, an dem sie sich wohlfühlen, ankommen, entspannen können und bedingungslos geliebt werden: zu Hause. Und wenn es dieses zu Hause nicht gibt, wie hilfreich sind dann Auffangstationen, Unterkünfte, die Sicherheit und ein Stück weit Geborgenheit vermitteln? Wo in der grössten Not die Türen offen stehen? Und wie ist es trauriger weise fast schon typisch, dass – einmal mehr – das Geld entscheidet, ob es weiterhin offene Türen gibt oder nicht? Und so gross die Hoffnung der streikenden Jugend ist, dass sich etwas für die Umwelt bessert und sie etwas bewegen können, so gross ist meine Hoffnung, dass sich weiterhin eine offene Türe, ein Stück Schutz für Kinder und Jugendliche in Not anbietet, wenn auch nicht mehr unter dem Namen «Schlupfhuus».

«Kinder müssen mit Erwachsenen sehr viel Nachsicht haben.» – Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller und Pilot

 

Zur Petition: Schlupfhuus schliesst – wir wollen eine qualitative Nachfolgelösung.

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