Nun ist es soweit … das SOAB-Projekt wird abgeschlossen.

Nun ist es soweit. Nach über vierzehn Monaten Arbeit, 49 geschriebenen Blogs, über 90 fotografierten Sujets mit dazugehörenden Kurzgeschichten, über 15 Kolumnenbeiträgen und einem outgesourcten  Praxisprojekt nimmt es ein Ende. Das aktuelle SOAB-Projekt wird abgeschlossen.

Es ist nun an der Zeit, zurück zu blicken und sich einige Fragen zu stellen.

Was ist seit Sommer 2015 eigentlich passiert?

Letztes Jahr im Sommer wurde das diesjährige SOAB-Projekt lanciert. Es war ein grosses Projekt, bestehend aus drei Teilprojekten. Diese waren „meins für dich für uns“: Bestehend aus der Ressourcenlandkarte und den (fast) wöchentlichen Blogbeiträgen. Dann „nah dran“: Mit Kurzgeschichten und Fotografien in und um Romanshorn, den Blick auf das sonst so Nebensächliche lenken. Und last but not least  „mittendrin und dabei“: Ein Teilprojekt, welches wir einer Gruppe Studierenden der FHS St. Gallen in Auftrag gegeben haben. Dieses hatte zum Ziel, herauszufinden, wo in Romanshorn Begegnungen stattfinden und warum genau dort.

Was waren die grössten Erfolgserlebnisse?

Für mich waren die grössten Erfolge, wenn angebotene Ressourcen von www.meinsfuerdichfueruns.ch auch genutzt wurden. Beispielsweise der Fotokurs für Anfängerinnen und Anfänger, oder das zweimal monatlich stattfindende offene Café für jedermann und jederfrau. Auch als Erfolg verbuche ich die Zugriffe auf die Blogs oder die Fotokurzgeschichten. Jeder Blog und jede Geschichte wurde im Schnitt mindestens 400x angeschaut und / oder gelesen. Spitzenwerte lagen bei über 700 – unglaublich! Und natürlich – nicht zu vergessen – die 16 angebotenen Ressourcen der Romanshorner Bevölkerung.

Worin bestanden die Herausforderungen?

Eine grosse Herausforderung bestand darin, möglichst viele Leute für das Teilprojekt „meins für dich für uns“ zu begeistern, anzustecken und zu motivieren, selber mitzumachen. Dass diese Hürde so gross war, finde ich persönlich sehr schade. Wir hatten gehofft, dass sich mehr Menschen anstecken lassen und die Ressourcenlandkarte ein Selbstläufer wird. Diese Hoffnung war vielleicht zu utopisch. Ja, vielleicht waren wir zu grosse Phantasten. Dies ist – vielleicht? – einer der Gründe, dass es nicht gelungen ist, mehr Menschen für dieses Teil-Projekt zu begeistern.

Eine weitere Herausforderung war das Wort „Sozialraum“ an sich. Auch jetzt, über ein Jahr nach Beginn des Projektes, scheint dieses Wort viele Fragen und Unklarheiten aufzuwerfen.

Können wir eine Nachhaltigkeit auf unsere Kernarbeit entlang dieses Projektes erkennen?

Meiner Ansicht nach ja. Einerseits konnten wir so indirekt herausfinden, welche Aktivitäten Anklang finden innerhalb des Betula –nämlich der Fotokurs und das Angebot des offenen Cafés; sprich Kreativität und Geselligkeit.

Nachhaltig wirkt andererseits auch das Wissen, welches aus dem Praxisprojekt „mittendrin und dabei“ generiert wurde. Zu wissen, wo sich Menschen in Romanshorn treffen und wo genau Begegnungen stattfinden, macht es für Menschen mit einer psychischen Erkrankung einfacher, in Kontakt zu treten. Sich bewusst sein, dass die Leute am See oder im Vitaparcours offen sind für Begegnungen und spontane Gespräche, ist schon sehr viel wert. Und wir können mit diesem Wissen die Integration und die Teilhabe am Romanshorner Stadtleben unterstützen und Hürden abbauen. So können wir in unserer täglichen Arbeit darauf achten, dass wir Aktivitäten an den See, in den Wald oder in Richtung Einkaufszentren verlagern – diese Orte werden von der befragten Bevölkerung als angenehm beschrieben und als Treffpunkte; auch für spontane Begegnungen.

Wie sieht es mit der Vernetzung des Betula innerhalb von Romanshorn nach diesen Projekten aus?

Durch dieses Sozialraumprojekt ist es gelungen, auch mit Menschen in Kontakt zu treten, welche nicht im Sozialen arbeiten und vielleicht noch wenig vom Betula und seinen Projekten gehört haben. Vor allem geklappt hat  dies durch das Praxisprojekt „mittendrin und dabei“. Innerhalb dieses Projektes wurden Interviews und Befragungen durchgeführt; mit Personen aus allen Altersschichten quer durch Romanshorn. So ist es gelungen, das Betula und die Projekte noch mehr zu stärken und noch mehr in dieser Stadt am See zu verwurzeln. Das Betula und das SOAB-Projekt wurden greif- und spürbar und haben ein Gesicht erhalten.

Und wie geht es weiter?

Das Projekt wird abgeschlossen und die Gruppe hinter diesem Projekt wird sich sicherlich noch vertieft Gedanken darüber machen, wie genau ein Ende gefunden werden kann. Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – es gibt immer etwas zu tun, und das ist schön so.

Und nun?

Nun bleibt mir nur noch, den letzten Blog im Rahmen dieses Projektes abzuschliessen. Ganz ehrlich, etwas sentimental werde ich schon während ich diese letzten Zeilen schreibe. Haben mir doch diese 49 Blogs sehr viel Spass gemacht. Wöchentlich zu überlegen, was ich Ihnen im Blog schreiben könnte, hatte für mich etwas meditatives und entspannendes.

Ich möchte mich herzlich bei Ihnen bedanken für das Lesen, Teilen, Liken auf Facebook, das Kommentieren in den sozialen Medien oder auf der Betula-Homepage sowie auch für das direkte Ansprechen. Danke für die Inspirationen und Ideen für Blogbeiträge. Danke für das Feedback und die Optimierungsvorschläge. Danke für das kritische Durchlesen und danke für das virtuelle „Dabeisein“ das ganze Jahr entlang dieses SOAB-Projektes.

„Ein Enden, ein Ausatmen für ein neues Beginnen“ – Manfred Hinrich, deutscher Philosoph und Schriftsteller

 

Karin Morgenthaler

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3 Kommentare zu „Nun ist es soweit … das SOAB-Projekt wird abgeschlossen.“

  1. Sehr wertvoll dass es euch gibt, ihr solch tolle ideen umgesetzt, dokumentiert und Veränderung bewirken konntet. Schade sind es noch immer wenige, doch nun auf alle Fälle mehr als letztes Jahr 😉

  2. Liebe Karin werde deine mitgeteilten Gedanken zum Thema Sozialraum-Arbeit vermissen…. hoffe es ergibt sich eine neue Gelegenheit… deine Blogbeiträge zu lesen, war immer wieder sehr anregend! MERCI!!

  3. Danke bestens für den „Schnauf“ dran zu bleiben. Alleine das Thematisieren regt an. Der Boden ist bearbeitet, Gedanken sind gestreut und das darüber Nachdenken wird weiter seine Früchte tragen.

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