Quelle des Könnens

Nachdem ich die Kolumne von Rosmarie Arnold gelesen habe, bin ich an einer ganz bestimmten Stelle hängen geblieben. Gerne gehe ich näher darauf ein.

La source- französisch für: die Quelle. Dieser Wortteil befindet sich prominent im verdeutschten Wort Ressource. Re-, in der französischen Sprache, heisst „wieder“. Wieder-Quelle. Und hier schliesst sich mein Gedankengang zur Kolumne von Frau Arnold, welche sich fragt, wann eine Ressource eine Ressource wird, im Sinne von Fliessen.

Den Gedanken des Fliessens finde ich persönlich ein sehr schöner. Versetzen wir uns mal kurzerhand an einen schönen Fleck Natur mit Seen. Natürlich, diese sind wunderschön anzusehen. All die Fische, die einen Lebensraum gefunden haben, die Vögel und Pflanzen, die am und im See leben und wachsen. Doch jeder See wird von einem Fluss gespiesen. Ein Fluss, der neues Wasser, neuen Sauerstoff und neue Nährstoffe in das ruhende Gewässer bringt. Und jeder Fluss entspringt – Sie ahnen es sicher bereits worauf ich hinaus möchte – einer Quelle. Aus dieser Quelle kommt frisches Wasser. Meist durch viele Steinschichten hindurch gesickertes, nährstoffhaltiges, klares Wasser.

Nun – die Verbindung zu machen zu „Fähigkeit“ oder eben Ressource, scheint doch etwas kompliziert zu sein. Ich möchte es trotzdem versuchen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass jede und jeder von uns (mindestens!) eine Ressource hat, eine Quelle des Könnens. Dieses Können haben Sie sich vielleicht jahrelang angeeignet – wie ein Instrument zu spielen, zu kochen, eine neue Sprache zu lernen oder handwerkliches Geschick anzueignen. Mit der Zeit beherrschen Sie das Gelernte immer besser, und heraus kommt eine Fähigkeit, die Sie besitzen und auf die Sie stolz sein können. Man könnte das mit eben jener Quelle vergleichen, aus der das klare, frische Wasser stammt. Das Wasser – sowie Ihre Fähigkeiten – sind meist jahrelang „in Bearbeitung“, und nach dieser Zeit sprudelt frisches Wasser, beziehungsweise erlerntes Können, das geteilt werden kann.

Natürlich geht das Ganze auch andersrum. So wie die Quelle den See speist, können wir von Fähigkeiten anderer lernen und daran wachsen. Und meiner Meinung nach spielt es keine Rolle, ob Sie nun an der Quelle sitzen, und sich daran stärken möchten, oder aber ob  Sie die Quelle sind, auf www.meinsfuerdichfueruns.ch finden Sie entweder Angebotenes oder Sie bieten selber etwas an.

„Etwas zu lernen ist ein sehr schöner Genuss – und etwas wirklich zu können ist die Quelle der Wohlbehaglichkeit.“ – Novalis, deutscher Schriftsteller

 

Karin Morgenthaler

1 Kommentar zu „Quelle des Könnens“

  1. Danke Karin für diese erfrischenden und fliessenden Gedankengänge. Besonders nehme ich für mich mit: “Source” als Wortteil von Ressource und dass es auf französisch Quelle bedeutet… herrlich! Ressource teilen (fliessen lassen) als eine mögliche Quelle der Zufriedenheit 🙂

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Betula-Newsletter

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und wir informieren Sie über Themen, News und Veranstaltungen von Betula.

Einverständnis Datenschutzerklärung *
Nach oben scrollen
Scroll to Top