Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …
Es ist wieder soweit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Dass sich speziell DIESES Jahr langsam verabschiedet, ist wohl den meisten von uns herzlich willkommen.
Und nun sitze ich da, und lasse das 2020 Revue passieren.
Für mich – und da spreche ich wirklich nur für mich – bestand das Jahr 2020 vor allem und fast ausschliesslich aus warten.
Warten, bis der erste Coronafall in der Schweiz angekommen ist.
Warten, bis die erste Welle die Schweiz erfasst hat.
Warten, bis der (erste) Lockdown kommt.
Warten, bis eben dieser Lockdown wieder vorüber ist.
Warten, bis die Fallzahlen sinken.
Warten, bis ich meine Eltern, Verwandten und Freunde wieder umarmen kann.
Warten, bis ich meine Eltern, Verwandten und Freunde wieder richtig treffen kann, vielleicht sogar mal abends weggehen bis spät, wer weiss.
Warten, bis sich die zweite Welle ankündigt.
Warten, bis Wahlresultate vorliegen.
Warten, ob die Demokratie obsiegt.
Warten, bis die Politik klar weiss ob ein neuerlicher Lockdown kommt oder nicht.
Und warten, bis dieses Jahr dann auch endlich mal vorbei ist.
Trotz all – oder vielleicht gerade deswegen? – dieser Warterei, hatte und hat dieses Jahr zumindest für mich auch etwas Gutes. Das Warten zwingt mich, mich mit mir selber zu beschäftigen, mich zu entschleunigen und mich kreativ werden zu lassen, was denn alles draussen unternommen werden kann – trotz garstigem Wetter. Ausserdem lässt mir die Warterei die Zeit, mich mal mit den grossen Fragen in meinem Kopf auseinander zu setzen.
Und eine Frage, die ich als Kind hatte und ebenfalls mit warten-müssen gekoppelt war, ist:
Kommt dieses Jahr das Christchindli und wenn ja, wann?
Und so wünsche ich Ihnen entspannte Weihnachtstage und einen schwungvollen Rutsch ohne Warteschleife in das neue Jahr!
«Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig hinter mir.» – Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Schriftsteller