Anders zicken

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …

Letztens führte mich mein Weg an einer Oberstufe vorbei, einer «Maitlisek», um genau zu sein. In grossen Lettern vor eben dieser Schule prangte folgender Satz: «wir zicken anders».

Nun kenne ich zugegebenermassen den Hintergrund dieses Wortspiels nicht und ich habe mich auch nicht erkundigt.

Hängen geblieben sind mir jedoch Vorurteile.

Und den Drang mal nachzuschauen, was «zickig» eigentlich bedeutet.

Fragt man den Duden, ist die Bedeutung von zickig: launisch oder prüde/verklemmt.

Ach so. Bedeutet «wir zicken anders» nun, dass die Schülerinnen und Lehrpersonen andere Launen haben als Gleichaltrige in einer anderen Schule? Oder, dass sie ein wenig anders verklemmt sind? Wenn die Bedeutung launisch ist, wer betitelt sich selber freiwillig so?

Und: Wer jeden Tag an den Lettern vorbeiläuft, die einem ja nahezu schon einbläuen man sei launisch, wer startet dann fröhlich in den Tag? Eine self-fulfilling prophecy?

Täglich eine launische Klasse mit launischer Lehrperson – ich weiss nicht, ob das wirklich gut wäre.

Und bei der Jungssek? «wir hauen anders»? Oh je, dann würde ich doch lieber griesgrämig und schlecht gelaunt in die Schule gehen, als jeden Tag zu prügeln. Und Sie?

«Brüllt ein Mann ist er dynamisch. Brüllt eine Frau ist sie hysterisch.» – Hildegard Knef, Chansonsängerin und Autorin

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