Landkarte der inklusiven Beispiele in Deutschland

Für Deutschland gilt:

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist seit Ende März 2009 in Kraft. Es stellt eindeutig klar: Selbstbestimmte Teilhabe ist ein Menschenrecht, kein Akt der Gnade oder Fürsorge. Doch wie kann Inklusion in Deutschland verwirklicht werden?

In Deutschland gibt es bereits viele engagierte Menschen, die sich tatkräftig für ein gemeinsames Leben von Menschen mit und ohne Behinderung engagieren. Es gibt bereits viele gute Beispiele, die beweisen, dass Inklusion in der Praxis gelingen kann.

Allzu häufig erreichen solche guten Beispiele aber lediglich eine lokale Resonanz. Der Vorbildcharakter wird viel zu selten über regionale Grenzen hinaus bekannt und noch seltener wird ein gutes Beispiel tatsächlich zum Vorbild genommen und nachgeahmt. Dies zu ändern ist Anspruch der Landkarte der inklusiven Beispiele: Hier werden gute Projekte gesammelt und seit dem 25.3.2011 der Öffentlichkeit präsentiert.

Inklusive Beispiele gibt es überall: Gemeinsame Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten, Betriebe in denen Menschen mit und ohne Behinderungen ausgebildet werden und arbeiten, barrierefreies Wohnen mitten in der Gesellschaft, aber auch etwa barrierefreie Arztpraxen, Kommunions- oder Konfirmandenunterricht mit Gebärdendolmetschung oder Vereine und Theatergruppen, die Menschen mit und ohne Behinderungen offen stehen.

Die Ziele der Landkarte sind somit vielfältig. Sie soll anhand Ihrer Beispiele:

  • Tipps zur praktischen Umsetzung von Inklusion geben,
  • zur Nachahmung anregen,
  • Interesse am Thema wecken und Bewusstsein bilden,
  • Mauern in den Köpfen durchbrechen und Barrieren überwinden,
  • die Arbeit von vielen Verbänden, Institutionen, Organisationen und einzelnen Personen würdigen und unterstützen, die Inklusion bereits leben.

Landkarte der inklusiven Beispiele

2 Kommentare zu „Landkarte der inklusiven Beispiele in Deutschland“

  1. Theres Suter-Horat

    Ein ehrgeiziger Artikel, finde ich. Mit der Uno-Charta in der Schweiz sind wir ja noch nicht sehr weit gekommen. Sie soll demnächst im NR traktandiert werden.
    Die Menschen mit Behinderung und im Alter müssen aus meiner Sicht mit vermehrtem Engagement und Selbstbewusstsein selber aktiv werden. Meines Erachtens ist ein Paradigmawechsel unabdingbar. Bisher sehe ich in meinen Praxisfeldern noch immer mehr Engagement “für” Menschen mit Behinderung als von diesen Menschen selber. Ich versuche als Fachfrau mit Behinderung in diesem Sinn Profis und Menschen mit Behinderung zu konfrontieren, um die Menschen zu wecken, die mit der zur Verfügung stehenden Kraft inkludierende Wege gehen und aufzeigen, aufdecken, wo sie Inklusion erfahren, statt anklagen und fordern wollen, was andere tun müssen. Natürlich braucht es politische Rahmenbedingungen, um diese Menschen und die Profis, die sie beraten und in ihren Wegen stützen und begleiten, zu stärken.

  2. Diese Aussage möchte ich nicht so stehenlassen… wobei ich mich nur auf Deutschland beziehen kann.

    In D ist in den vergangenen 10- 20 J. ein großer Wandel eingetreten, wobei das Internet einen sehr großen Anteil dazu beigetragen hat. Die Zeit ist rasant, schnelllebig geworden das so in sehr kurzer Zeit Unmengen von Daten übermittelt, vermittelt werden.

    Und ein weiterer Punkt ist sehr wichtig.

    Vor 20 J. hat man Kinder, Jugendliche in Rollis z.B. nicht gesehen, nur alte Personen oder Kriegsgeschädigte.

    Kinder, Jugendliche, Erwachsene wurden in Anstalten untergebracht, weggesperrt, verwaltet, verwahrt und nicht in der Gesellschaft integriert. Und so konnte die nächste Generation auch nicht den Umgang mit Behinderung erlernen und leben. Sich mit dem Anderssein auseinandersetzen. Es wurde immer nur das vorgelebte von einer zur nächsten Generation übernommen.

    Heute gibt es viele Formen von Einrichtungen für Personen mit einem Mangel, Behinderungen, allerdings haben diese sich gravierend verändert. Doch nur weil Personen mit Behinderung aus dem Schatten traten, anderen eine Stimme gaben.

    In der Geschichte gibt es sehr viele Beispiele dazu in jedem Land.

    In D sind Behinderte sehr selbstbewusst und ja sie fordern ihre Rechte ein. Nur sie fordern nicht nur, sie geben, vermitteln auch ihre erworbenen Erfahrungen an andere Betroffene, Angehörige etc. weiter.

    Und ich bin davon überzeugt dass Inklusion sehr wichtig ist, weil sonst die Gefahr langfristig, besteht dass der Normalo in seiner Welt lebt und der Behinderte dies auch tut.

    Durch den bevorstehenden Alterungsprozess in der Gesellschaft kommen wir sonst an den Punkt mit 2 Gesellschaftlichen Gruppen mit Behinderung und ohne. Dies wäre fatal…

    Und so sind die kommenden Jahre für die nächsten Generationen sehr streng zu beiden Seiten. Inklusion ist für die heutige Gesellschaft die Möglichkeit und Chance den Umgang mit dem anderssein zu verstehen, das miteinander zu lernen und die überholte Vorstellung abzulegen.

    Und ich bin mir sicher das es auch im laufe der Zeit neue Gesellschaftliche Rahmenbedingungen kommen müssen auf allen Ebenen. Nicht nur in und aus der Politik, sondern auch aus der Gesellschaft selbst.

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