…bereit, den nächsten Schritt zu wagen in Sachen Digitalisierung!

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin,  Mama, Bloggerin, …

An der diesjährigen Bodenseetagung war das grosse Thema die Digitalisierung. Oh nein,  das wird kein Blog über die Digitalisierung – da kenne ich mich schlicht zu wenig aus beziehungsweise fühle mich doch ein Wenig zu wenig kompetent, hier grosse Reden beziehungsweise Worte zu schwingen. Nein, mir ist eine Begegnung ganz besonders geblieben und von der möchte ich gerne erzählen.

Thema der Diskussion war der immense schriftliche Aufwand, den wir Sozialarbeitenden tagtäglich betreiben müssen. Gespräche dokumentieren, Protokolle schreiben, Formulare ausfüllen, Listen nachtragen, und so weiter und so fort. Haben wir darum unseren Beruf gewählt? Damit wir gefühlt die Hälfte der Arbeitszeit vor dem flimmernden Bildschirm sitzen und tippen? Ich glaube nicht, oder? Im Zuge dieser Diskussion – unter anderen mit Inhalten wie Spracherkennung und automatisches Eintippen – kam die Aussage: Ich wäre parat und bereit, den nächsten Schritt zu wagen in Sachen Digitalisierung! Nur: wohin? Wann und wie? Das, das weiss ich noch nicht. Wo geht sie hin, die Entwicklung?

Wunderschöne Fragen, finde ich. Da wird förmlich heraus geschrien: JA, ich will was ändern! Nur: was?

Und so toll, diese Gedanken und dieser «Zustand der Schwebe».

Warum?

Darum:

Meiner bescheidenen Erfahrung nach, sind wir Menschen Gewohnheitstiere. Wir fühlen uns wohl dort, wo wir uns auskennen. Kuscheln und nuscheln uns in unsere Komfortzone und trinken gemütlich einen Tee. Raus da? Na, nur wenn es sein muss. Und wenn, dann wird erst mal nur ein Zeh herausgestreckt, um zu tasten wie es denn so ist, ausserhalb der Kuschelecke in der wir uns eingenistet haben. Veränderungen geschehen nicht einfach so, sondern weil es in der Kuschelecke vielleicht Durchzug hat oder die Decke weg ist. Plötzlich ist es doch nicht mehr so gemütlich und man muss sich aufmachen. Auf, in neue Räume, neue Orte, neue Dimensionen. Man bewegt sich quasi aus einer Not heraus. Und aus solchen Nöten heraus sind immer wieder wunderbare Entwicklungen entstanden.

Ist die Not der Schreibflut schon gross genug, damit sich die Profession der Sozialen Arbeit aufmacht in neue Gefilde? Oder ist es gerade so gemütlich, weil man das Zehnfingersystem fliessend kann? Und: möchte man denn an vorderster Front dabei sein und innovativ sein? Oder dann doch mal lieber abwarten und – wie oben geschrieben – Tee trinken?

Die Jahreszeit würde passen für Tee. Nur: wärmt Tee nachhaltig? Oder nützt Bewegung und ein in Schwung gebrachter Kreislauf auf Dauer mehr?

«Wir leben in einer Gesellschaft, die hochgradig von Technologie abhängig ist, in der aber kaum jemand etwas von Technologie versteht.» – Carl Sagen, amerikanischer Astrophysiker

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