Einatmen, Ausatmen, Sein!

Andrea Ruckstuhl, Sozialpädagogin

Achtsamkeit ist heutzutage in aller Munde, man kann es schon fast als Trendwort bezeichnen. Achtsamkeit soll uns helfen, Herausforderungen besser zu bewältigen und dem Fluss des Lebens mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Es gibt Achtsamkeitsseminare, Kurse – ja, sogar ganze Weiterbildungen zu diesem Thema. Sich so intensiv um Achtsamkeit zu bemühen, stelle ich mir anstrengend vor. Aber Halt, eigentlich sollte Achtsamkeit ja Gelassenheit mit sich bringen?! Also muss man sich vielleicht zuerst etwas anstrengen, um zu mehr Gelassenheit zu gelangen?

Ich persönlich bin mit dem Thema Achtsamkeit auf meinen Reisen durch Südostasien in Kontakt gekommen. Die vielen Buddhistischen Klöster haben mich beeindruckt und ich habe mich mehr und mehr mit der buddhistischen Kultur auseinandergesetzt. Das Konzept der Achtsamkeit stammt ja aus dem Buddhismus, in dem vor allem Meditationen eine grosse Rolle spielen. Ich habe einige Male versucht, zu meditieren. Und tatsächlich: irgendwie war mir das zu anstrengend. Wahrscheinlich hätte ich aber einfach mehr Geduld gebraucht und mehr Übung, damit aus Anstrengung mehr Gelassenheit wird.

In Thailand habe ich einen jungen Mann aus Berlin kennengelernt. Thom hatte sich intensiv mit Meditationen auseinandergesetzt und für sich seinen inneren Frieden gefunden. Somit verwunderte es kaum, dass bei ihm eine tiefe Gelassenheit zu spüren war. Wir haben uns viel über Buddhismus, Achtsamkeit, Meditation und inneren Frieden unterhalten. Er hat mir dann ein Buch geschenkt mit dem Titel: Peace In Every Step (Deutscher Titel: Ich pflanze ein Lächeln) von Thích Nhất Hạnh. Ich habe dieses Buch verschlungen!

Obwohl ich bis heute nicht meditiere, habe ich für mich eine stimmige Methode gefunden um zur Ruhe zu kommen und mich in Gelassenheit zu üben: Bewusst sage ich mir beim Einatmen «breath in» und beim Ausatmen «breath out» – also Einatmen, Ausatmen und dann einfach Sein. Dadurch gelingt es mir, jeden Atemzug zu spüren, im Hier und Jetzt zu sein und mich in meiner Gelassenheit zu üben. Ich kann also sagen, dass sich für mich ein klein wenig Anstrengung tatsächlich ausbezahlt hat.

Das Buch kann ich übrigens wärmstens weiterempfehlen – für jede und jeden, die/der sich mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzen möchte.

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