Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …
Ich war nicht auf Weltreise, auch hatte ich keine Schreibblockade, noch hatte ich keine Lust mehr zu texten.
Nein, der Grund ist, dass wir seit einigen Monaten zwei weitere, klitzekleine Füsschen an unserer Seite haben, die mit uns durchs Leben gehen.
Heisst: unser Alltag wurde einmal kräftig geschüttelt, neu sortiert, geordnet und passend justiert.
Eine Geburt mag vielleicht ein «Extrembeispiel» sein, und im Laufe unseres Lebens sehen wir uns mehrmals in einer neuen Situation. Einer Situation, in der wir uns vielleicht völlig neu erfinden müssen, in der Dinge permanent anders laufen werden ab dem Zeitpunkt «null» oder wir viel Aufwand betreiben müssen, damit die Dinge überhaupt wieder «zum Laufen kommen».
Reflektieren kann während solchen «Ereignissen» helfen, den Faden wieder zu finden. Während meiner Arbeit im Betula habe ich das immer wieder festgestellt, auch mit einem gewissen Staunen, was eine saubere Reflexionsarbeit alles auslösen kann, beispielsweise während einer Krise.
Doch nicht nur während dem «Ereignis» scheint eine Bereitschaft zu reflektieren hilfreich zu sein. Nein, auch wenn die Krise überstanden ist. Man darf sich fragen:
«Vermisse ich etwas aus dem alten Leben, das ich heute nicht mehr habe?»; und ehrlicherweise kommen dann oft Antworten mit «ja».
«Gibt es Dinge, die ich jetzt habe und vorher nicht hatte? Und auch schätze?»; und auch hier kommen Antworten. Oft mit einem erstaunten Feststellen, dass hier mehr Antworten kommen als ursprünglich gedacht.
Meistens endeten die Gespräche damit, dass eine Änderung im Leben zwar oft begleitet wird von unglaublichen Stürmen und peitschendem Regen, umfallenden Bäumen und Felsstürzen. Jedoch, sobald sich das Wetter beruhigt, völlig neue Landschaften entstehen.
«Grosse Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein.» – Harrison Ford, US-amerikanischer Schauspieler und Produzent