Einen Koch kann man nicht zum Essen einladen

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …

Ich finde es immer wieder spannend, welche Vorurteile in unserer Gesellschaft vorherrschen. Hört man genau hin, sind es derer unzählige.

Letzthin ist mir das an einer Baustelle aufgefallen. Die Baubaracke der Bauarbeiter war – zumindest von aussen – ziemlich dreckig. Ein kleiner Junge hat das seiner Mutter erzählt, ganz aufgeregt und hatte Mitleid mit den Arbeitern. Die Mutter entgegnete dem Kleinen, dass sowas den Bauarbeitern nichts ausmacht, die seien nicht so empfindlich.

Warum sollen sie nicht so empfindlich sein? Weil sie bei der Arbeit manchmal dreckig werden? Und es automatisch dann egal ist, dass der Kaffee auf einem verdreckten Tisch getrunken wird? Wer sagt denn, dass sie nicht lieber eine gemütliche Kaffeeecke hätten?

Es gibt noch viele weitere Vorurteile, die sich ganz selbstverständlich im Alltag festgesetzt haben.

Einen Koch kann man nicht zum Essen einladen – der beurteilt, da lassen wir uns lieber einladen.

Sozialarbeitende können nicht „Nein“ sagen.

Coiffeure schneiden dir gerne die Haare gratis – am Sonntag.

Zugbegleiter wissen den Fahrplan auswendig – mit Preisangabe.

Ich bin sicher, es gibt noch mehr. Aber der Frühling ist da – ich bin frühjahrsmüde. Glaube ich. Sollte ich. Das ist man doch im Frühling.

„Das Vorurteil ist die hochnäsige Empfangsdame im Vorzimmer der Vernunft.“ – Karl Heinrich Waggerl, österreichischer Schriftsteller

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