Immer wieder wird in den Medien und sozialen Netzwerken über die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern diskutiert. Zwischen reisserischen Titeln, Prozentangaben, neutralen Berichterstattungen und #hashtags ist die Aussage eigentlich klar: Lohnungleichheit bei gleicher Arbeit ist sowas von Hashtaggestern! Nur ist dies leider nicht für alle klar.
von Karin Morgenthaler
Natürlich ist das ein Thema, das mich aufwühlt, aufregt, beschäftigt, in mir Unverständnis auslöst und noch vieles mehr. Natürlich will ich dann darüber schreiben, da auch der Sozialbereich von der Lohnungleichheit betroffen ist.
Und doch merke ich: egal was ich schreibe, oder was ich versuche zu schreiben: ich habe die Worte nicht, bin zu wenig eloquent, wortgewandt und ausdrucksstark, als dass ich hier etwas Vernünftiges schreiben könnte. Ja, ganz ehrlich! Und ich merke: egal wie ich diesen Blog beginnen würde, es wäre entweder sehr feministisch oder gegen die Männer oder nicht objektiv oder zu gefühlsbeladen und voreingenommen. Und das will ich ja eigentlich nicht – ich würde gerne die Meinungen offen lassen, so dass sich jede und jeder selber darüber Gedanken machen kann. Bei diesem Thema jedoch merke ich, dass mir das nicht gelingt.
Ich meine, wie soll ich denn auf solche Aussagen reagieren: Einem männlichen Bäcker steht von Natur aus mehr Lohn zu als einer Bäckerin. Weil, so die Annahme, er auch schwerere Mehlsäcke heben kann. Oder Aussagen wie: dass Männer in der Forschung natürlich mehr verdienen, da sie das bessere Verständnis von Zusammenhängen, Formeln und Chemie, Physik und was es alles noch so gibt, haben. Dann ist es total verständlich, dass Männer bis zu 30% mehr verdienen im gleichen Beruf, bei der gleichen Anstellung, ja der gleichen Stellenbeschreibung. Im Umkehrschluss bei dieser «Logik» wäre es ja auch natürlich, dass… Ganz ehrlich? Ich kann keinen Umkehrschluss ziehen. Muss ich hier einfach mal eingestehen. Warum? Weil sich mir die «Logik» nicht erschliesst. Und ich keinen Grund sehe, weshalb die Lohnunterschiede bei gleicher Anstellung weiterhin Fortbestand haben.
Und somit entscheide ich mich, keinen Blogbeitrag über die Lohnungleichheit zu schreiben, da ich sowieso nicht wüsste, wie ich mich ausdrücken soll. Darum lasse ich es doch lieber gleich sein.
«Ich glaube, ein Mann will von einer Frau das gleiche wie eine Frau von einem Mann: Respekt.» – Clint Eastwood, US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Politiker