Umfragewerte

Karin Morgenthaler, Sozialarbeiterin, Mama, Bloggerin, …

Vor längerer Zeit habe ich einen Artikel gelesen, in dem es um Umfragewerte ging. Und zwar ging es darum, dass laut Umfragen das Verständnis für die Mitmenschen seit der Coronapandemie massiv abgenommen hat. Und es ging nicht um die Frage «geimpft oder ungeimpft» sondern ganz allgemein und das Thema: Wie viel Verständnis bringe ich für meine Mitmenschen auf.

Erst habe ich dem Thema nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Jedoch kam es mir immer wieder in den Sinn – sei es, wenn in der Migros unser Junior etwas langsamer läuft und sich die Leute aufregen oder im Bus niemand den «öffnen» Knopf drückt, wenn man noch einen Sprint à la Bolt hinlegt, in der Hoffnung jemand würde schon drücken. Es gäbe sicher noch mehr und passendere Beispiele.

Fehlt das Verständnis für mein Gegenüber, zieht das eine ganze Reihe weiterer Dinge nach sich. Fehlt mir das Verständnis, fehlt mir auch das Einfühlungsvermögen. Fehlt mir das Einfühlungsvermögen, ist mir die persönliche Situation egal oder zumindest nehme ich es gefühlsneutral wahr. Ist mir die persönliche Situation meines Gegenübers egal, ist mir der Mensch unwichtig. Wenn mir der Mensch unwichtig erscheint, nehme ich keine Rücksicht.

Die Umfragewerte mit so einem tiefen Wert beim Verständnis für die Mitmenschen macht mir etwas Angst. Sind Krisen nicht nur zu bewältigen, in dem man Verständnis aufbringt und Rücksicht auf Mitmenschen nimmt? Und ja, da ist durchaus auch eine Pandemie gemeint.

«Es gibt keine Freiheit ohne gegenseitiges Verständnis» – Albert Camus, französischer Schriftsteller

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