Nimmt die Betreuungsqualität ab im Hochsommer?

Flirrende Hitze, Gegenstände verflüssigen sich vor dem inneren Auge, die Haut klebt am Pult und die Finger gleiten schwitzend und nass über die Tastatur. Jedwede Bewegung erscheint als eine zu viel. Willkommen im Sommer!

Karin Morgenthaler

Nimmt die Betreuungsqualität ab im Hochsommer? Nun gut, zugegebenermassen: es ist noch nicht Hochsommer. Fühlt sich jedoch so an.

Schwimmt das Gehirn in überhitztem Liquor, drücken die Schweissdrüsen alle getrunkene Flüssigkeit wieder an die Oberfläche, nehmen die Augen die schwirrende Umwelt kaum mehr wahr, dann ist es Zeit, zur Arbeit zu gehen. Doch, das meine ich ganz im Ernst! Niemals sonst fühlen sich die Menschen einander so nah wie dann. Jeder weiss, wie es dem anderen geht. Nämlich genau gleich! Zu heiss, zu schwitzig, zu schwül, zu drückend! Die ganze Energie stecken wir dann in die kleinen Dinge: Trinken. In ein anderes Zimmer laufen. Unnötige Bewegungen vermeiden.

In meinem beruflichen Bereich kann die Frage: „Wie geht es dir?”, ganz schön herausfordernd sein – genau dann, wenn mein Gegenüber wenig Zugang zu sich selber hat. In der Hitze jedoch, kann die Antwort nur: „Zu heiss!”,  sein.

Dies ist das Erste, das den meisten Menschen in den Sinn kommt. Und das ist etwas sehr Verbindendes. Das Gleiche fühlen und im selben Masse schwitzen, sich kaum bewegen können und die klebenden Kleider am Körper spüren – ja, das ist der Sommer.

Doch zurück zu meiner Ausgangsfrage: Nimmt die Betreuungsqualität ab im Hochsommer?

Ich sage nein. Vielleicht geht alles etwas langsamer von statten, vielleicht schieben wir die körperlichen Tätigkeiten auf den Abend oder die frühen Morgenstunden. Vielleicht dauert es etwas länger, bis wir eine schlaue Idee formulieren können. Doch der Sommer hat so viele Qualitäten inne, gerade für ein Wohnheim. Am Abend auf einen Spaziergang, gemeinsam im Schatten sitzen und einen kalten Eistee trinken, baden am Wochenende und Grillen im Garten. Im Winter reduzieren sich solche Aktivitäten auf ein Minimum. Im Sommer – obwohl gefühlte 45 Grad – sind wir trotzdem geschäftiger als während der gegenteiligen Jahreszeit. Wir sind länger und öfter an der frischen Luft und unternehmen viel mehr Gruppenaktivitäten. Ja, der Sommer bietet viel und lässt einem trotz dem rinnenden Schweiss aktiver sein.

Ja, das war eine Liebeserklärung. Und trotzdem soll gesagt sein: gegen Hitzefrei würde niemand etwas sagen. Oder wenn es klappen könnte, das Büro an den See zu zügeln, wäre das ein Anfang. Auch dies wäre bereits wunderbar. Denn mit kühlen Füssen lässt sich besser denken. Das war schon immer so. Und das Betula – einmal mehr als Vorreiterin in Sachen Innovation– mit dem Projekt „Das Wohnheim im Wasser“, wäre das nicht was?

In diesem Sinne: einen wunderbaren, sonnigen Sommer!

„Sommer ist die Zeit, in der es zu heiss ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war.“ – Mark Twain, US-amerikanischer Erzähler

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